Einen eigenen Campervan zu bauen, ist ein Traum, den viele von uns hegen. Der Umbau unseres VW T4 Transporters war für uns nicht nur ein spannendes Projekt, sondern auch eine Möglichkeit, unsere Freiheit auf vier Rädern zu genießen. Mit einer Mischung aus Handwerkskunst, Leidenschaft und etwas Entdeckergeist haben wir jeden Schritt sorgfältig durchdacht, um den idealen Raum für unser Mobile Abenteuer zu schaffen.
In diesem Artikel führen wir dich durch unseren Umbauprozess in 10 einfachen Schritten. Dabei teilen wir unsere Erfahrungen, die Herausforderungen und die maßgeschneiderten Lösungen, die wir gefunden haben. Egal, ob du selbst mit dem Gedanken spielst, deinen Campervan auszubauen oder einfach nur neugierig bist – wir sind hier, um dir zu helfen und zu inspirieren!
Inhaltsverzeichnis
1. Reinigung und Beseitigung von Rost am T4 Transporter
Der erste Schritt auf der Reise zu unserem Traum-Campervan war eine gründliche Reinigung und Rostentfernung. Zuerst haben wir alles aus dem Wagen entfernt – Bodenplatte, Seiten- und Deckenverkleidungen. Dies gab uns die Möglichkeit, tief in den Innenraum einzutauchen und eine klare Vorstellung vom Zustand des Fahrzeugs zu bekommen.
Wir dachten, dass die Reinigung einfach wäre, doch das große Thema war der Rost. Jeder T4-Besitzer wird wahrscheinlich bestätigen, dass die Rostentfernung bei älteren Modellen wie dem VW T4 fast ein Lebensstil ist. Überraschenderweise gab es beim Kauf unseres Transporters zahlreiche Stellen, die nur überlackiert worden waren, um sie zu verdecken. Das führte dazu, dass wir schon im ersten Winter mit blühendem Rost konfrontiert wurden.
So führten wir unsere erstmalige Rostbehandlung durch: Abschleifen, Grundieren und Lackieren, was für einen effizienten Schutz sorgen sollte. Wir wissen jedoch, dass dies eher kurzfristige Lösungen sind und weiterer Aufwand nötig sein wird, um die strukturelle Integrität unseres Vans langfristig zu gewährleisten.
2. Isolation des Vans mit Armaflex
Um unseren VW T4 für alle Wetterbedingungen gewappnet zu machen, entschieden wir uns für die komplette Isolation des Vans. Da unser Transporter keine Fenster hatte, außer dem in der Heckklappe, war es besonders wichtig, eine effektive Dämmung zu installieren. Wir wählten dafür 19 Millimeter dickes Armaflex XG, das sich bereits als sehr effektiv erwiesen hat.
Die Isolierung begann mit der Verkleidung aller Wände und der Decke, sowie dem gesamten Bodenbereich. Um auch hier einen durchgehenden Schutz zu gewährleisten, befestigten wir zunächst vier Holzleisten auf dem Boden. Diese dienten später als Unterlage für die Schrauben der Bodenplatte. Die eigentliche Isolierung schnitt sich ganz einfach zurecht, was uns sogar Spaß bereitete!
Mit einfachen Werkzeugen wie einem Teppichmesser schneideten wir das Armaflex in die gewünschten Stücke und klebten diese an den vorbereiteten Flächen fest. Es war erstaunlich, wie viel ruhiger und gedämpfter der Innenraum sofort wirkte, nachdem wir die Isolierung eingebracht hatten. Diese Entscheidung zeigte sich bald als vorteilhaft, da sie nicht nur vor Kälte schützte, sondern auch Lärm und Hitze fernhielt.
Schritt | Beschreibung | Materialien |
---|---|---|
1. Reinigung und Rostentfernung | Gründliche Reinigung und Behebung von Rostproblemen im T4 Transporter. | Reinigungsmittel, Rostschutzfarbe. |
2. Van-Isolierung | Vollständige Isolierung des Vans mit Armaflex für optimalen Temperatur- und Lärmschutz. | Armaflex XG, Holzleisten, Kleber. |
3. Bodenplatte und PVC-Belag | Einbau einer Multiplexplatte und Verlegen von PVC in Holzoptik. | Multiplexplatte, PVC-Belag, doppelseitiges Klebeband. |
3. Verlegung der Bodenplatte und PVC-Belag im Holzdesign
Nach der erfolgreichen Isolierung war es an der Zeit, die Bodenplatte zu verlegen. Glücklicherweise befand sich bereits eine passende Multiplexplatte im Van, die wir nach der Reinigung wieder einsetzten. Zuerst schraubten wir diese an den zuvor befestigten Holzleisten fest.
Um dem Innenraum einen ansprechenden Look zu verleihen, entschieden wir uns für einen PVC-Belag in Holzoptik. Diesen wählten wir im Baumarkt aus und kauften ihn als großes Stück, das exakt der Größe unserer Bodenplatte entsprach. Vor dem Verlegen des PVC übertrugen wir die Umrisse auf den Belag, sodass wir präzise zuschneiden konnten.
Nachdem wir den PVC-Belag entsprechend ausgeschnitten hatten, klebten wir die Bodenplatte mit vielen Streifen doppelseitigem Klebeband fest, sodass der Belag gut haften konnte. Um den Prozess zu erleichtern, rollten wir den PVC zunächst auf und legten ihn am hinteren Ende des Fahrzeugs hinein. Dadurch konnten wir Schritt für Schritt arbeiten, während wir den Belag sukzessive ausrollten. Das Ergebnis war nicht nur funktional, sondern auch optisch sehr ansprechend.
4. Selbstgebaute Seitenverkleidungen aus Holz
Um dem Innenraum unseres VW T4 das gewünschte Flair zu verleihen, haben wir uns entschieden, selbstgebaute Seitenverkleidungen aus Holz zu verwenden. Wir fanden die Vorstellung, den Van mit Holzlatten auszukleiden, großartig, aber aufgrund der Enge des Raumes war eine einfachere Lösung gefragt. Daher wählten wir helle Kiefernholz-Multiplexplatten in einer Dicke von 4 mm.
Die Herstellung der Verkleidungen begann damit, dass wir die alte Seitenverkleidung als Vorlage nahmen. Wir legten sie auf die Holzplatte und zeichneten die Konturen nach, um dann mit einer Stichsäge die Teile entsprechend auszuschneiden. Dabei achteten wir darauf, dass die Holzmaserung bei allen Teilen einheitlich verlief, was für eine harmonische Optik sorgt. Nach dem Zuschnitt haben wir die Kanten leicht abgeschliffen und die Platten mit Kiefernholzfarbe lackiert, um einen ansprechenden Look zu erzielen.
Nachdem die Verkleidungen trockneten, befestigten wir sie einfach wieder mit den ursprünglichen Schrauben an den Innenwänden. Das Ergebnis war nicht nur optisch sehr ansprechend, sondern auch funktional. Diese selbstgebauten Seitenverkleidungen geben dem Innenraum Wärme und Gemütlichkeit und sind gleichzeitig eine praktische Möglichkeit, um die Funktionalität des Stauraums maximieren zu können. Jeder, der in unseren Camper einsteigt, kann sofort spüren, dass hier Handwerkskunst und Liebe zum Detail im Spiel waren!
5. Installation einer Dachluke im Campervan
Um unser Wohngefühl im VW T4 zu verbessern, entschieden wir uns für die Installation einer Dachluke. Diese ermöglicht nicht nur eine natürliche Belüftung, sondern sorgt auch für mehr Licht im Innenraum. Angesichts der Tatsache, dass unser Transporter abgesehen von der Heckscheibe keine weiteren Fenster hat, war dies ein entscheidender Schritt.
Wir wählten ein Modell von Fiamma aus, das über ein integriertes Moskitonetz verfügt und kein verdunkeltes Glas hat. So haben wir stets ausreichend Tageslicht in unserem Campervan. Die Platzierung der Dachluke war strategisch wichtig; wir installierten sie im vorderen Bereich des Daches, wo wir auch kochen wollten. Dies erleichtert die Luftzirkulation während des Kochens und sorgt dafür, dass eventuelle Küchenabluft schnell entweichen kann.
Die Installation selbst begann mit einer gründlichen Reinigung des Daches, gefolgt von einer exakten Markierung der gewünschten Position. Mit einer Bohrmaschine fertigten wir Löcher an den Ecken der eingezeichneten Fläche an, bevor wir das Loch mit einer Stichsäge ausschnitten. Nachdem die Luke eingesetzt war, versorgten wir sie großzügig mit Dichtungsmasse, um sicherzustellen, dass bei Regenwasser kein Wasser eindringen konnte. Es ist wirklich wichtig, hier sorgfältig zu arbeiten, da unzureichende Abdichtungen sonst zu Feuchtigkeitsschäden führen könnten. Schließlich befestigten wir die Luke von innen mit dem passenden Rahmen, was jedoch etwas Geschick erforderte, um alles bündig und fest zu montieren.
Schritt | Details | Benötigte Materialien |
---|---|---|
1. Reinigung und Rostschutz | Umfassende Säuberung und Rostschutzverschönerung des Transporters. | Reinigungsmittel, Rostschutzspray. |
2. Isolation durchführen | Komplette Dämmung des Vans für besseren Komfort und Temperaturregulierung. | Isolierplatten, Montageschrauben, Dämmmaterial. |
3. Bodenverlegung | Montage einer robusten Bodenplatte mit ansprechendem Belag. | Bodenplatten aus Holz, PVC-Bodenbelag, Klebstoff. |
6. Gemütliche Deckenverkleidung gestalten
Um eine gemütliche Atmosphäre in unserem VW T4 zu schaffen, haben wir uns für eine ansprechende Deckenverkleidung entschieden. Anstelle einer schweren Holzverkleidung wählten wir ein einfaches und leichtes Design mit Stoff. Die Entscheidung fiel auf zwei Decken von Ikea, die nicht nur angenehm weich sind, sondern auch mit hübschen Fransen verziert sind.
Wir maßnahmen zuerst die Breite unserer Decke (ca. 1,20m) und schnitt die beiden Decken entsprechend zu. Um sicherzustellen, dass alles gut sitzt, klebten wir den Stoff am Rand der Verkleidung mit Heißkleber fest. Dabei achzten wir darauf, dass die Fransen sowohl vorne als auch hinten überlappten, um einen fließenden Look zu erzeugen. Für die Aussparung, wo das Dachfenster sitzt, markierten wir vorher die Position und schnitt sorgfältig aus dem Stoff heraus.
Im Hochsommer stellten wir jedoch fest, dass der Heißkleber etwas schwächeln könnte. Deshalb gingen wir zurück und verstärkten die Klebestellen nochmals mit Montagekleber. Das war notwendig, um sicherzustellen, dass alles stabil bleibt, insbesondere bei warmen Temperaturen. Mit dieser einfachen Methode konnten wir eine warme und einladende Atmosphäre im Innenraum unseres Campers erschaffen, die perfekt zum Entspannen nach einem langen Tag auf Reisen einlädt.
7. Ausziehbett aus Holz selbst anfertigen
Unser Ausziehbett im Campervan war ein zentrales Element, das wir komplett selbst anfertigen wollten. Nachdem wir einige Inspirationen gesammelt hatten, entschieden wir uns für eine Anleitung von Bullisurfer auf YouTube, die sich als äußerst hilfreich herausstellte. Das Bett besteht aus einem vierteiligen Lattenrost und einem stabilen Gestell darunter. Die Maße haben wir so gewählt, dass das Bett eine Breite von 1,20 m und eine Länge von 2 m hat.
Wir verwendeten hauptsächlich 3×4 cm Rahmenholz und sorgten dafür, dass unser Bett mit circa 40 cm Höhe konstruiert wurde. Um den Platz bestmöglich zu nutzen, planten wir, die Höhe später auf 30 cm zu reduzieren. Jedes der vier Teile des Lattenrosts maß 50 x 120 cm und wurde einfach zusammengeschraubt sowie mit Scharnieren verbunden, sodass man es bei Bedarf problemlos ausziehen kann.
Um Stabilität zu gewährleisten, haben wir zusätzlich Querstreben angebracht. Besonders wichtig war uns, dass das Bett während der Fahrt sicher an Ort und Stelle bleibt, weshalb wir dicke Gewinde in die Bodenplatte einbrachten und das Bett dort fest verankerten. So sind wir bestens vorbereitet auf unseren nächsten Abenteuertrip!
8. Einbau eines Seitenschranks im Campervan
Um den vorhanden Platz in unserem VW T4 optimal zu nutzen, haben wir uns entschieden, einen Seitenschrank einzubauen. Dieser Schrank füllte den verbleibenden Raum perfekt aus und bot gleichzeitig praktischen Stauraum für unsere Utensilien. Inspiriert von verschiedenen Videos im Internet arbeiteten wir Schritt für Schritt an der Konstruktion.
Die Maße unseres Seitenschranks waren ungeplant, da wir ihn direkt im Van angepasst haben. Wir hielten das Holz zunächst einfach an die Wand und passten es an, bis alles stimmte. Letztendlich beträgt die Höhe des Schranks etwa 125 cm, die Breite liegt bei 102 cm und die Tiefe schwankt zwischen 12,5 cm und 29 cm aufgrund der schräg verlaufenden Seitenwände des Vans. Um sicherzustellen, dass der Schrank stabil bleibt, haben wir stärkere Gewinde in das Blech eingebaut, um das Gerüst fest zu verankern.
Der Aufbau des Schranks bestand aus einem soliden Rahmen aus Rahmenholz, der verschiedene Unterteilungen hatte. Dies ermöglichte uns die zugängliche Lagerung unterschiedlicher Gegenstände. Der obere Bereich sollte leicht zugänglich bleiben, während der mittlere Teil teilweise vom Bett verdeckt war, sodass wir eine Klappe einbauen konnten, durch die wir auch von innen hineingreifen konnten. So wurde jeder Zentimeter im Innenraum sinnvoll genutzt und unser Camper erhielt eine individuelle Note.
9. Küchenbereich mit Schränken und Waschbecken entwickeln
Um die Funktionalität unseres Campers zu maximieren, haben wir einen praktischen Küchenbereich entwickelt, der sowohl Stauraum als auch Essenszubereitung ermöglicht. Unsere Küche besteht aus einem soliden Gerüst aus Rahmenholz, das ordentlich montiert wurde. Der Kern unserer Kücheneinheit sind ein paar Schränke und ein einfaches Waschbecken mit einer mechanischen Handpumpe.
Da wir im Moment keine Elektrizität im Van haben, ist es wichtig, dass die Küche effizient gestaltet ist. Das Waschbecken wurde sorgfältig in die Arbeitsplatte integriert und mit einer kleinen Handpumpe verbunden, um Wasser abzupumpen, wenn es benötigt wird. Das gibt uns die Möglichkeit, uns auch unterwegs hygienisch zu versorgen.
Der Stauraum ist klug unterteilt, inklusive Fächern für Lebensmittel und eine praktische Schublade für Besteck. Um die Anwendung zu erleichtern, haben wir auch Schiebetüren installiert, damit alles griffbereit bleibt. Die Erreichbarkeit von beiden Seiten ist besonders praktisch, da unsere Kücheneinheit zwischen den zwei Schiebetüren des Vans sitzt. So können wir bequem auf die Küche zugreifen, ohne beim Kochen im Weg zu stehen oder das Bett verschieben zu müssen.
Jeder Schritt beim Bau unserer Küche war durchdacht, um unser Leben während der Reisen komfortable zu gestalten!
10. Lösungen für Beleuchtung, Gas und Strom finden
Einen eigenen Campervan auszubauen bedeutet auch, dass man praktische Lösungen für Beleuchtung, Gas und Strom finden muss. Da wir während unseres Umbaus ein begrenztes Budget hatten, entschieden wir uns für einfache Konzepte, um das Reisen so angenehm wie möglich zu gestalten.
Für die Beleuchtung setzten wir auf batteriebetriebene Lichterketten, die eine gemütliche Atmosphäre schaffen und gleichzeitig sehr funktional sind. Diese hängen an mit Montagekleber befestigten Holzwäscheklammern, wodurch sie sich leicht verschieben lassen. So können wir je nach Stimmung verschiedene Lichtquellen nutzen, was auf unseren Abenteuern oft für eine einladende Stimmung sorgt.
Zur Zubereitung unserer Mahlzeiten verwenden wir einen Campinggas-Kocher, der an einer großen Gasflasche angeschlossen ist. Dies ermöglicht es uns, überall zu kochen, wo wir unser Fahrzeug parken. Insbesondere beim Campen in der Natur bietet dieser Kocher Flexibilität, sodass wir unsere Essensvorbereitungen im Freien genießen können.
Die Kühlbox, die wir wählen mussten, kann sowohl über 12V als auch über 240V betrieben werden. Auf Campingplätzen kommen wir meist mit einem Stromanschluss gut aus, da es uns ermöglicht, elektronische Geräte wie Handys oder Kameras aufzuladen. Ansonsten setzen wir auf eine große Powerbank, die mehrere Ladungen auf einmal bieten kann.
Insgesamt haben wir eine praktikable Mischung gefunden, die es uns erlaubt, flexibel und unabhängig zu bleiben und den kompletten Komfort bei unseren Reisen zu genießen.