In die Ferne reisen kann jeder. Aber wie sieht es in Deutschland aus? Wer kennt heute noch die schönsten Landstriche? Kleine, idyllische Inseln in Norddeutschland, versteckte, romantische Schlösser in den Mittelgebirgen und herrliche Flusslandschaften im Süden der Republik laden dazu ein, per Rad erkundet zu werden.
Hervorragend ausgebaute Radreisewege
Deutschland verfügt schon seit einigen Jahren über ein erstklassig ausgebautes Netz an Radreisewegen. Netz deshalb, weil viele der Radreisewege untereinander vernetzt und an die Radfernwege des Auslands angeschlossen sind. Besonders angenehm fährt es sich entlang der Flüsse. Denn hier, direkt am Ufer, gibt es keine oder nur sanfte Steigungen. Diese Radreisewege sind für entspannte und sportlich nicht allzu anspruchsvolle Reisen perfekt und lassen sich auch mit Kindern gut befahren. In Norddeutschland sind die Radwege ebenfalls eher flach gehalten. Durch die Mecklenburgische Seenplatte, entlang der Ost- und Nordsee führen Radwanderwege mit wenig Steigung, wenn man von gelegentlichen Deichen absieht.
Etwas anspruchsvoller wird es in den Mittelgebirgen: Hier gibt es einige Routen durch die Wälder, die auch ambitionierte Sportler und Sportlerinnen erfreuen. Landschaftlich unvergleichlich schön sind beispielsweise die Radwege durch die Weinberge in Rheinland-Pfalz.
Es lohnt, auch das Rad von einem Profi aussuchen zu lassen. Die Spezialisten von „Das Radhaus“ achten darauf, dass der Drahtesel für längere Reisen gerüstet ist und auch mit ordentlich Gepäck nicht schlappmacht.
Individuell unterwegs oder gebuchte Radreise?
Gemütlich aufstehen, ausgiebig frühstücken und dann langsam in den Tag starten: Das ist Urlaub pur. Wer mit dem Fahrrad reist, lässt es eher langsam angehen. Radreisen bringen in engen Kontakt mit Natur und Umgebung, laden zum spontanen Erkunden ein und machen auf außerplanmäßige Sehenswürdigkeiten am Weg aufmerksam. Mal eben einen Abstecher machen und dann doch nur 10 Kilometer auf der eigentlichen Strecke weiterkommen? Das ist bei einer individuell angelegten Radreise überhaupt kein Problem. Allerdings sollte man sich dann darauf einstellen, mit Schlafsack und Zelt spontane Übernachtungsmöglichkeiten zu suchen. Wer im Voraus Hotel oder Pension bucht, ist gebunden und muss sich eher an die Strecke halten. Auf Radreisen spezialisierte Anbieter kennen die Problematik und können beraten.
Einmal im Uhrzeigersinn durch Deutschland: Von Westdeutschland über die Küsten bis nach Ostdeutschland und in den Süden
Was gibt es wo zu sehen? Fangen wir auf grob 9 Uhr mit dem Frühstück an. Die landschaftlich vermutlich schönsten und abwechslungsreichsten Touren finden sich im Westen Deutschlands. Wer sich mit dem Rad entlang Main, Rhein und Mosel bewegt, sieht von ruhig fließenden Flüssen in flachen, weiten Auen über Schiffshebeanlagen, industrielle Häfen und Kulturdenkmäler bis hin zu steilen Klippen, Weinbergen und dramatischen roten Felsen sehr viel. Vielleicht geht es weiter bis nach Luxemburg oder Frankreich, wenn sich der Moselradweg im Westen verliert?
Etwas weiter nach Norden lockt das Ruhrgebiet. Auch hier gibt es herrliche Flussradwege. Ab Münster oder Essen bieten sich Sternfahrten an. Und wer sich für Industrie interessiert, ist hier genau richtig!
In Norddeutschland kann man sich entweder entlang der Küsten auf den entsprechenden Radfernwegen zwischen Niederlanden, Dänemark und Polen bewegen. Oder man quartiert sich auch hier in einem zentral gelegenen Ort ein und unternimmt Sternfahrten. Der Norden ist mit seinen steigungsarmen Radwegen etwas Besonderes. Bitte nicht unterschätzen: Hier sind die Übernachtungsbetriebe streckenweise sehr dünn gesät! Was an Steigungen fehlt, muss an zusätzlicher Strecke bewältigt werden.
Ostdeutschland ist, fern der größeren Städte, für die meisten „Wessis“ immer noch Terra Inkognita. Warum eigentlich? Der Elbe-Radweg lockt wie der Havel-RAdweg mit herrlicher Natur. Ob Mecklenburg-Vorpommern oder Berlin – die Seen laden zur Entspannung in der Natur ein, Schlösser und versteckte, idyllische Dörfer bieten etwas Abwechslung. Deutschland ist eine (Rad)Reise wert – immer!