Wie mich mein Work an Travel in Neuseeland verändert hat

Hauptstadt Wellington

Anfang des Jahres 2019 war ich zum Start meiner Selbständigkeit zwei Monate in Neuseeland (siehe hier mein Beitrag zu der Rundreise Neuseeland). Wer so lange unterwegs ist der erlebt natürlich einiges. Aber Land und Leute beeinflussen einen. Hier schreibe ich was sich für mich verändert hat, wie ich die für Work and Travel doch recht kurze Zeit erlebt habe. Stein des Anstoßes für diesen Beitrag war der Artikel auf https://imprintmytravel.com/.

Work and Travel – nicht so richtig

Um es vorweg zu sagen, es war nicht das Work and Travel, was sich viele darunter vorstellen. Ich bin also nicht auf einer Plantage oder irgendeinem Hostel hin und her gerannt. Viel mehr habe ich mich dem Aufbau dieses Reiseblogs und einiger anderer Blogs gewidmet.

Dies bedeutet nicht, dass ich tagsüber nicht auch gearbeitet habe. Meist kam ich mit den späten Abendstunden auf circa sechs Stunden effektive Arbeitszeit. Mehr war nicht drin, denn schließlich will man ja auch das Land genießen und sich einige Sehenswürdigkeiten anschauen. Auch hat das abendliche Hostelleben sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Die besten Reisetipps gab es aber nun mal abends bei einem Bier oder Wein.

Wie habe ich mich verändert

Bungee Jumping gehört mit zu den Aktivitäten in Neuseeland

Das Offensichtliche Vorweg: Ich habe 8 Kilogramm zugenommen. Das klingt jetzt nach extrem viel, wenn man aber in der Gewichtsklasse um 125 Kilo unterwegs ist, relativiert sich das Ganze. Ein Grund hierfür war sicher das hervorragende Fleisch und der abendliche Alkohol. Neuseeland bietet eine Qualität an Rind und insbesondere Lamm, die ich so noch nirgends auf der Welt entdeckt habe. Für die Qualität war der Preis gigantisch. Hier merkt man schon, dass ich nicht der typische 18/19 Jährige Work and Travel Mensch war. Eigentlich alle anderen haben darüber gestöhnt wie teuer das Essen in Neuseeland ist. Günstiges Essen war tatsächlich Mangelware. Dafür war die Qualität überragend. Auch war ich aufgrund der schlechten Kochmöglichkeiten des öfteren bei Dominos Pizza.

Ich zuhause etwas über die Gewichtszunahme überrascht. In meinem Kopf war ich eigentlich ständig wandern oder auf irgendeinem Trail. Wenn man dann aber die Fotos durch geht sieht man, dass es eigentlich nur eine größere Wanderung pro Woche war. Diese bleibt aber irgendwo so stark im Gedächtnis, dass man denkt man ist dauernd unterwegs.

Persönliche Veränderungen

Da dies meine erste Reise längere Reise war, hatte ich zu Beginn etwas Angst bezüglich Langeweile, Anschluss usw.. Da ich davor fast immer mit meiner Ex zusammen unterwegs war hat die Sache nicht einfacher gemacht. Aber zumindest den Anschluss hat man schnell gefunden. In Hostels Leute kennen zu lernen ist in Neuseeland überhaupt kein Problem. Auch der Altersunterschied von teilweise knapp unter 20 Jahren war nur in seltenen Fällen ein Problem.

Streetart in Dunedin
Streetart in Dunedin

Ich habe für mich gemerkt, dass ich eine Zeit lang alleine reisen und ein Teil des Tages online arbeiten kann. Jedoch habe ich gegen Ende mich auch sehr wieder auf die Heimat gefreut. Der Kontakt zu Freunden & Verwandten schläft sogar in so kurzer Zeit teilweise ein. In deren Kopf ist man erstmal für lange Zeit weg. Teilweise kam drei oder vier Monate nach meiner Rückkehr immer noch der Satz: „Ach du bist ja wieder hier“. Zwei Monate waren für mich definitiv noch machbar. Ich schätze dass auch ein halbes Jahr ohne Probleme machbar sein sollte. Mehr muss es dann aber auch nicht werden. Auch stellen sich bei so langen Reisen dann Fragen wie ob man seine Wohnung, Auto usw. abmeldet. Auch die deutsche Bürokratie ist für selbständige leichter zu handhaben wenn man ab und an zu Hause ist. Auf diesen Stress habe ich keine Lust.

Wenn wir gerade bei dem Thema Stress sind. Neuseeland lehrt einen die Ruhe. Die Uhren ticken dort anders. Jeder ist viel entspannter. Viele Leben deutlich gemütlicher und relaxter als in Deutschland.

Würde ich die Reise so wieder machen

Ganz klar ja. Die Zeit war wunderbar. So viele tolle Erinnerungen. So viele Eindrücke, die einem keiner mehr nehmen kann. Eventuell würde ich sogar einen Monat länger einplanen um nicht so viel Zeit im Auto verbringen zu müssen.

Wann zum Work and Travel in Neuseeland

Ich denke der perfekte Zeitpunkt um sich auf ein Jahr nach Neuseeland zu begeben ist wenn man eh gerade in einer Umbruchsphase steckt. So bietet sich ein Jahr nach dem Abi oder dem Bachelor gerade so an. Man wechselt eh die Stadt zum studieren oder wegen der Job Suche und hat so keine Verpflichtungen daheim. Genauso war auch mein Eindruck von den Reisenden. Schätzungsweise 90% sind in diese zwei Gruppen gefallen.

Was hat mir nicht so gut gefallen

Nicht so toll fand ich, dass vieles sehr oberflächlich blieb. So sind die Neuseeländer zwar freundlich und immer nett, aber echte Freundschaften enstehen denke ich selten. Auch unter den Touristen war alles eher oberflächlich. Viele waren wohl zu sehr mit sich und dem Land beschäftigt. Ich wahrscheinlich auch.

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